Die humanitären Bedürfnisse der Menschen in der Ukraine dürfen nicht übersehen werden und auch nicht in Vergessenheit geraten. Der Konflikt in der Ostukraine beeinträchtigt weiterhin den Alltag und das Leben der Menschen erheblich.
Hunderttausende Menschen in der Nähe der Kontaktlinie leiden regelmässig unter einem beeinträchtigten Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser und Strom, während Hunderte noch immer auf der Suche nach ihren Angehörigen sind. Tausende Menschen – Zivilisten und an den Kämpfen Beteiligte gleichermassen – wurden getötet oder verwundet.
Dieser Konflikt trifft die Menschen Tag für Tag auf persönlicher, psychologischer und emotionaler Ebene durch Todesfälle, Verwundungen, die Trennung von Angehörigen sowie die mentale Belastung anhaltender Gewalt und Unsicherheit. Die grundlegendsten Aufgaben des Alltags sind nur schwer bis überhaupt nicht zu verrichten, da Schäden an der Wasser-, Gas- und Strominfrastruktur – u.a. aufgrund von Sprengkörpern – zu Ausfällen und Verknappung führen und die Folgen weit über die unmittelbaren Kampfgebiete hinausreichen. Minen und Blindgänger stellen ein weiteres Risiko dar. Familien haben Angehörige verloren oder diese wurden schwer verwundet, darunter auch Kinder, während sie auf dem Feld gearbeitet, Feuerholz gesammelt oder einfach im Hof gespielt haben.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz unterstützt die Betroffenen auf beiden Seiten der Kontaktlinie dabei, ihr Leben wieder aufzubauen und die Situation im Zusammenhang mit dem anhaltenden Konflikt zu bewältigen. Wir helfen dabei, beschädigte Häuser, Spitäler, Schulen, die Wasserversorgung und andere Infrastruktur wieder instand zu setzen. Wir unterstützen auch Programme zur Existenzsicherung und arbeiten daran, die Bedingungen in Haftanstalten zu verbessern, indem wir unter anderem Hygienematerial zur Vorbeugung von COVID-19 verteilen. Wir setzen uns für Familien vermisster Personen ein, fördern die mentale Gesundheit sowie den Zugang zu Bildungsprogrammen und führen Kampagnen zur Sensibilisierung für die Risiken im Zusammenhang mit Minen durch. Seit 2014 haben wir unsere Einsätze nach und nach aufgestockt.
Anmerkung für Redakteure
Für weitere Informationen und Interview-Anfragen kontaktieren Sie bitte:
Sanela Bajrambasic, IKRK Ukraine, +380952628049, sbajrambasic@icrc.org
Ruth Hetherington, IKRK Genf, +41 79 217 32 23, rhetherington@icrc.org
SHOTLIST
On-screen credit ICRC
Dauer: 02:39
Land/Standort: Ukraine, verschiedene Orte
Dreh: 2021
Einzelheiten zur Beschränkung: keine
00:00 – 1:00
Opytne, Region Donezk, Ukraine
Aufnahmen zerstörter Gebäude (aussen und innen) sowie von IKRK-Teams im Gespräch mit den Einwohnern bei einem Besuch in Opytne an der Kontaktlinie des Konflikts. Von den rund 1 000 Dorfbewohnern sind lediglich 38 geblieben. Mindestens acht Personen wurden während des Konflikts getötet.
01:01 – 01:40
Wolnowacha, Region Donezk, Ukraine
Aufnahmen der IKRK-Teams „Wasser und Unterkunft“ bei der Unterstützung der Wasserbetriebe im Donbas und der Bereitstellung von Stahlrohren zur Instandsetzung der beschädigten Pipeline in Wuhledar, die bis zu 15-20 000 Kubikmeter Wasser pro Monat verliert. Undichte Stellen beeinträchtigen die Qualität des Trinkwassers.
01:40 – 02:22
Saporischja, Region Saporischja, Ukraine
Aufnahmen der psychologischen und psychosozialen Unterstützung für Familien vermisster Personen – ein enormes Problem in diesem Konflikt und eine der Prioritäten des IKRK. Familien in ähnlichen Situationen kommen zusammen, um sich mithilfe von Experten auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
02:23 – 02:39
Kiew, Ukraine.
Aufnahmen einer Spende von weiteren zwei Tonnen persönlicher Schutzausrüstung gegen COVID-19 und anderem medizinischen Material an Haftanstalten in Kiew. Seit März 2020 unterstützt das IKRK die Bemühungen von Haftanstalten auf beiden Seiten der Kontaktlinie, die Ausbreitung von COVID-19 durch fachliche Beratung und materielle Unterstützung einzudämmen.
ENDE