Tausende von Familien, die in Frontnähe leben, sind der Eiseskälte ausgesetzt, zumal die lebenswichtige Versorgung mit Wasser und Strom aufgrund der anhaltenden Feindseligkeiten stark eingeschränkt ist.
Jürg Eglin, Leiter der IKRK-Delegation in der Ukraine, sagte: „Der Überlebenskampf, dessen Zeugen wir in den Dörfern und Städten in Frontnähe sind, ist dramatisch. Die Feindseligkeiten haben bereits Tausende zur Flucht gezwungen. Diejenigen, die geblieben sind, darunter die Schwächsten – Kinder, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen – müssen bei Minusgraden ausharren.“
Das IKRK hat rund 28'200 Menschen (10'600 Familien) mit Bargeld, Briketts, Brennholz oder anderen wichtigen Dingen wie Öfen unterstützt, damit sie sich in diesem Winter warm halten können. Das IKRK lieferte 5'147 Tonnen Festbrennstoffe an Empfänger in Frontnähe und in schwer zugänglichen Gebieten. Zudem wurde Material zur schnellen Instandsetzung von Wohnhäusern verteilt, die durch die anhaltenden Feindseligkeiten schwer beschädigt waren. Zu Beginn des Jahres 2023 wurden landesweit mehr als 353'000 Menschen in den vom Konflikt betroffenen Gebieten mit Bargeld unterstützt, um ihren unterschiedlichen Bedarf zu decken.
Noch vor dem Winter verstärkte das IKRK seine Massnahmen zur Unterstützung von Fernwärmeversorgern, Kraftwerken und Stromnetzen für rund 1,6 Millionen Menschen in den betroffenen Gebieten. Es stellte Transformatoren und Generatoren zur Verfügung und reparierte Anlagen der Stadtwerke.
„Das IKRK ist einer der wenigen humanitären Akteure, die in der Lage sind, Menschen in schwer zugänglichen Gebieten zu helfen, doch das allein reicht nicht aus“, sagte Eglin. „Der Schutz, den das humanitäre Völkerrecht (HVR) der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur gewährt, auf welche die Bevölkerung angewiesen ist – einschliesslich der Strom-, Wasser- und Wärmeinfrastruktur – muss zu jeder Zeit gewährleistet sein.“
Weitere Informationen erhalten Sie von:
Achille Després, IKRK Kiew (Englisch, Französisch, Italienisch)
+380 50 324 31 80, adepres@icrc.org
Oleksandr Vlasenko, ICRC Kiew (Ukrainisch, Russisch, Englisch)
+380 95 262 80 23, ovlasenko@icrc.org